Auf eine noch bessere Endplatzierung hofft in dieser Saison Luca Stolz, der im Vorjahr als Gesamtsechster bester Mercedes-AMG Pilot war. Vor seinem Einstieg in die DTM bestritt der Mercedes-AMG Performance-Fahrer eine Vielzahl von GT3-Einsätzen rund um den Globus – unter anderem im ADAC GT Masters, der GT World Challenge oder der Intercontintental GT Challenge – und gewann das prestigeträchtige Bathurst 12 Hour. Bei zahlreichen weiteren Langstreckenklassikern stand er auf dem Podium. Nach einem erfolgreichen Gaststart 2021 auf dem Nürburgring tritt Luca seit 2022 für das Mercedes-AMG Team HRT als Stammpilot in der DTM an. Seinen ersten Erfolg feierte er gleich im Premierenjahr auf seiner Heimstrecke in der Eifel. Ein weiterer Sieg folgte 2023 auf dem Sachsenring.
Wie fällt dein Fazit nach der Saisonvorbereitung aus?
Luca Stolz: „Gemeinsam mit dem Team hatte ich einen sehr produktiven Winter. Wir sind beim offiziellen DTM-Test Anfang April in Hockenheim gut durch unser Programm gekommen. Wir konnten viele Dinge ausprobieren und umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Wir waren mit den gewonnenen Erkenntnissen sehr zufrieden, was mich für die Saison zuversichtlich stimmt.“
Du hast die Saisons 2022 und 2023 jeweils als Sechster der Gesamtwertung abgeschlossen. Welches Ziel hast du dir für dieses Jahr gesetzt?
Luca Stolz: „Selbstverständlich ist es mein Traum, um die Meisterschaft zu fahren. Konstanz spielt in der DTM eine entscheidende Rolle. Wir hatten in der Vergangenheit immer wieder starke Einzelresultate, doch um in der Gesamtwertung eine Rolle zu spielen, darfst du an keinem Wochenende Punkte liegen lassen. Die Leistungsdichte ist in keiner anderen GT3-Serie höher und Fehler werden hier gnadenlos bestraft. Deshalb ist unser Ziel, Fehler zu vermeiden und stets die Performance unseres Pakets in Resultate umzusetzen.“
2023 hast du die Saison als bestplatzierter AMG Fahrer beendet. Was hat deiner Meinung nach den Ausschlag dafür gegeben, vor deinen Markenkollegen zu landen?
Luca Stolz: „Speziell in der zweiten Saisonhälfte haben wir regelmäßig Punkte geholt. Wir haben als Team in den Rennen oftmals die richtigen Strategieentscheidungen getroffen. Den Unterschied hat aber die Qualifying-Performance gemacht. Wir haben gut verstanden, das Potential unseres Autos auf einer Runde besser umzusetzen und das ist in der DTM ein wichtiger Faktor. Eine Zehntelsekunde kann hier manchmal mehrere Startreihen bedeuten, und mit einer besseren Ausgangslage fährst du ganz andere Rennen.“
Wie wichtig ist für dich das gewohnte Umfeld bei HRT für den Erfolg?
Luca Stolz: „Es ist immer schön, in einem bekannten Umfeld zu arbeiten. Das gegenseitige Vertrauen spielt im Motorsport eine ganz bedeutende Rolle. Wenn man lange mit denselben Personen zusammenarbeitet, entsteht über die Zeit ein tiefes Verständnis für die Arbeitsweisen. Du musst mit deiner Crew, aber auch mit deinem Teamkollegen eine Sprache sprechen, denn nur so kann jeder Einzelne seine beste Leistung einbringen.“
Mit deinem Renningenieur arbeitest du nicht nur in der DTM…
Luca Stolz: „Mein Renningenieur Dennis Nägele spielt eine ganz entscheidende Rolle für mich. Ich denke, wir ergänzen uns sehr gut und pflegen einen sehr offenen und direkten Austausch. Speziell, wenn es mal nicht so läuft wie es soll, ist es wichtig, dass man sich gegenseitig aufbaut. Es ist vor allem gut, Kritik üben zu können, ohne dabei fürchten zu müssen, dass dein Gegenüber es persönlich nimmt. Wir verstehen uns in dieser Hinsicht wirklich sehr gut. Aber auch mit allen anderen im Team arbeite ich super gut zusammen und kann mich auf jeden einzelnen verlassen.“
Die DTM wird in diesem Jahr 40. Welche persönlichen Erinnerungen verbindest du mit ihr?
Luca Stolz: „Ich verbinde definitiv sehr viele Kindheitserinnerungen mit der DTM. Die Serie war immer schon ein Fixpunkt im internationalen Motorsport und vor allem für uns hier in Deutschland. Die Fans haben sich mit den Fahrzeugen und dem Sport identifiziert, und damit bin ich natürlich auch aufgewachsen - sei es der erste Besuch hautnah in Hockenheim, oder die unzähligen Male, bei denen ich am Fernseher mit Bernd Schneider auf dem Weg zum nächsten Titel mitgefiebert habe.“