IMSA | GTWC


Sechsfacher Titelerfolg für Mercedes-AMG Customer Racing beim IMSA-Saisonfinale.


  • WeatherTech Racing #79 siegt im Motul Petit Le Mans und wird GTD-Pro-Vizemeister
  • Mercedes-AMG Customer Racing sichert sich sechs Titel im Michelin Endurance Cup
  • GT World Challenge Europe Sprint Cup: AKKODIS ASP Team holt Vizemeisterschaft
  • Fahrer- und Teamtitel im Silver Cup für Haupt Racing Team und Jordan Love
  • Mercedes-AMG gewinnt vorzeitig die interkontinentale GTWC-Herstellerwertung

 

Beim Motul Petit Le Mans, dem traditionellen Jahresabschluss der IMSA WeatherTech SportsCar Championship, war Mercedes-AMG Customer Racing auf ganzer Linie erfolgreich. In beiden GTD-Klassen gewann die Performance- und Sportwagenmarke aus Affalterbach die Fahrer-, Hersteller- und Teamwertung des prestigeträchtigen Michelin Endurance Cup. In diese Wertung fließen ausschließlich die Ergebnisse der traditionsreichen Langstreckenrennen in Daytona, Sebring, Watkins Glen und Road Atlanta ein. Beim Saisonfinale, das einzige Rennen im IMSA-Kalender mit einer Renndauer von zehn Stunden, wurden wie bereits beim Zwölf-Stunden-Rennen in Sebring nach vier und acht Stunden sowie nach dem Fallen der Zielflagge Punkte für die Endurance-Wertung vergeben. 

In der GTD-Pro-Klasse machten Jules Gounon (AND) und Daniel Juncadella (ESP) mit WeatherTech Racing den entscheidenden Schritt zum Titel-Hattrick im Michelin Endurance Cup. Auf dem anspruchsvollen, knapp 4,1 Kilometer langen Michelin Raceway Road Atlanta holten die beiden Mercedes-AMG Performance-Fahrer gemeinsam mit Maro Engel (GER) den ersten Sieg für den Mercedes-AMG GT3 beim Motul Petit Le Mans überhaupt. Für alle drei Piloten ist es der vierte Karriereerfolg in der IMSA WeatherTech SportsCar Championship, für Jules Gounon und Daniel Juncadella gleichzeitig der vierte Rennsieg in dieser Saison. Zuvor siegte das Duo bereits beim legendären 24-Stunden-Rennen in Daytona zusammen mit Maro Engel sowie bei den Sprintrennen in Laguna Seca und in Indianapolis. Kein anderes Team in der GTD Pro-Klasse hat in diesem Jahr so viele Rennen gewonnen. Die Gesamtwertung aller elf IMSA-Wertungsläufe schließen Jules Gounon und Daniel Juncadella als Vizemeister ab. Das Team Korthoff/Preston Motorsports räumte zusammen mit dem Fahrer-Trio Mikaël Grenier (CAN), Kenton Koch und Mike Skeen (beide USA) alle Meisterschaften im Michelin Endurance Cup in der GTD-Klasse ab. 

GTD-Pro: WeatherTech Racing holt Premierensieg für den Mercedes-AMG GT3 beim Motul Petit Le Mans
Das ebenso schnelle wie erfahrene Fahrer-Trio im Mercedes-AMG GT3 #79 von WeatherTech Racing startete von der dritten Position in der Klasse in das Langstreckenrennen im US-Bundesstaat Georgia. Auch nach einer Durchfahrtsstrafe in der ersten Rennhälfte blieb WeatherTech Racing in Schlagdistanz zur Spitze. Den Unterschied machten Jules Gounon und Daniel Juncadella in der Schlussphase des Rennens, als beide Piloten mit starken Rundenzeiten und cleverer Boxentaktik die Führung übernahmen. Gegen Rennende bahnte sich ein Zweikampf zwischen dem zu diesem Zeitpunkt Führenden Daniel Juncadella und seinem ersten Verfolger um den Sieg in der Klasse an. Doch als das Rennen wenige Minuten vor Schluss zum zwölften und letzten Mal neutralisiert wurde, stand der Premierensieg für Mercedes-AMG Customer Racing beim Motul Petit Le Mans fest. Das Rennen wurde unter gelber Flagge hinter dem Pace Car beendet. Die Gesamtwertung des Michelin Endurance Cup schlossen Jules Gounon und Daniel Juncadella vier Punkte vor ihrem Teamkollegen Maro Engel ab, der Vizemeister wurde. Der Deutsche teilte sich nur bei drei der vier Langstreckenrennen das Cockpit mit seinen beiden Mercedes-AMG Fahrerkollegen. Lediglich beim Sechs-Stunden-Rennen in Watkins Glen fehlte er wegen einer Terminkollision mit der DTM.

GTD: Meisterschaften für Team Korthoff/Preston Motorsports im Michelin Endurance Cup
In der GTD-Klasse glänzte beim Saisonfinale das Fahrertrio von Korthoff/Preston Motorsports im Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 32 nicht nur mit guten Rundenzeiten, sondern auch mit hervorragender Rennintelligenz. So konnte man sich aus allen Zwischenfällen heraushalten. Die schnelle, aber gleichzeitig besonnene Fahrweise brachte Mikaël Grenier, Kenton Koch und Mike Skeen auf Podiumskurs. Doch das Team Korthoff/Preston Motorsports verfolgte eine Strategie, die auf maximale Punkteausbeute im Michelin Endurance Cup ausgerichtet war. Den verdienten Sprung auf das Podium verpasste das Team zwar, da man kurz vor der Acht-Stunden-Marke im Gegensatz zur Konkurrenz auf einen Boxenstopp verzichtete und so nicht mehr auf der optimalen Strategie unterwegs war. Doch dieser Schritt spülte das Fahrzeug in der Wertung nach vorne, sodass zu diesem Zeitpunkt die entscheidenden Meisterschaftspunkte eingefahren werden konnten. Am Ende belegte man den sechsten Platz in der Klasse, durfte aber gleichzeitig über den Titelgewinn jubeln. Im zweiten Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 57 von WINWARD Racing landeten Indy Dontje (NED), Philip Ellis (SUI) und Russell Ward (USA) auf Rang neun.

IMSA Michelin Pilot Challenge: Mercedes-AMG gewinnt Herstellertitel in der GS-Klasse
Auch im Rahmenprogramm der IMSA WeatherTech SportCar Championship konnte Mercedes-AMG Customer Racing einen Meisterschaftssieg erringen. In der GS-Klasse für Fahrzeuge nach GT4-Reglement ging der Herstellertitel nach Affalterbach. Daniel Morad (CAN) und Bryce Ward (USA) von WINWARD Racing sammelten beim abschließenden Zwei-Stunden-Rennen auf dem Michelin Raceway Road Atlanta, dem Fox Factory 120, dafür die notwendigen Punkte. Sie überquerten in ihrem Mercedes-AMG GT4 #57 die Ziellinie auf dem fünften Platz.

>> Ergebnisse IMSA Motul Petit Le Mans



GT World Challenge Europe Sprint Cup: Vizemeisterschaft für AKKODIS ASP Team
Zandvoort/Niederlande. Das AKKODIS ASP Team um Timur Boguslavskiy (FIA) und Raffaele Marciello (SUI) hat die Saison im Fanatec GT World Challenge Europe powered by AWS Sprint Cup mit der Vizemeisterschaft in der Fahrer- und Teamwertung beendet. Bei einem dramatischen Saisonfinale auf dem Circuit Zandvoort wurde der Mercedes-AMG GT3 #88 im Sonntagslauf von einem Konkurrenten aus dem Rennen und damit aus dem Titelkampf genommen. Zwei Wochen zuvor hatte das AKKODIS ASP Team jeweils beide Titel im Endurance Cup und im Overall-Klassement gewonnen. Jordan Love (AUS), der beim Saisonfinale wieder von Frank Bird (GBR) unterstützt wurde, und das Haupt Racing Team schlossen eine gelungene Saison mit zwei Klassensiegen und beiden Meisterschaften im Silver Cup ab. 

Rennen 1, Samstag: AKKODIS ASP Team führt Meisterschaft vor dem ersten Wertungslauf an
Nach der vierfachen Titelverteidigung auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya war das AKKODIS ASP Team mit großen Ambitionen zum Sprint-Finale nach Zandvoort gereist. Drei Punkte betrug der Vorsprung in der Teammeisterschaft, Timur Boguslavskiy und Raffaele Marciello gingen das letzte Rennwochenende mit einem 7,5-Punkte-Polster in der Fahrerwertung an. Am Samstag qualifizierte sich Raffaele Marciello mit dem Mercedes-AMG GT3 #88 im 30 Fahrzeuge umfassenden Rekordstarterfeld für die dritte Startposition. 

Zu Rennbeginn setzte über vereinzelten Streckenabschnitten Regen ein. Raffaele Marciello arbeitete sich schnell auf den zweiten Platz nach vorne und griff wenig später den Führenden und Meisterschaftskonkurrenten an. Bei diesem Manöver unterlief dem Mercedes-AMG Performance-Fahrer jedoch ein für ihn untypischer Fehler, als er aufs Nasse kam und ins Kiesbett rutschte. Das Rennen musste er von Platz 15 wieder aufnehmen. Im Anschluss zeigte der 28-Jährige aber seine gewohnte Klasse und holte bis zum Pflichtboxenstopp mehrere Positionen auf. Weil die Pitstop-Crew der #88 zusätzlich den schnellsten Stopp des Rennens absolvierte, ging Timur Boguslavskiy als Vierter zurück auf die Strecke. Gekonnt hielt er sich aus Zweikämpfen raus und brachte so die Platzierung nach Hause. Nachdem die Meisterschaftskonkurrenten das Samstagsrennen gewinnen konnten, fiel das AKKODIS ASP Team vor dem finalen einstündigen Wertungslauf auf den zweiten Platz der Fahrer- und Teamwertung zurück. 

Rennen 2, Sonntag: Unverschuldete Kollision beendet Titelträume des AKKODIS ASP Teams
Der Sonntag begann deshalb unter umgekehrten Vorzeichen. Mit 2,5 Punkten Rückstand in der Fahrer- und 1,5 Punkten Rückstand in der Teamwertung trat das AKKODIS ASP Team nun nicht mehr als Gejagter, sondern als Jäger an. Timur Boguslavskiy ließ sich von dieser neuen Rolle aber nicht aus der Ruhe bringen und qualifizierte sich bei abtrocknender Strecke am Sonntag für die achte Startposition – und damit einen Platz besser als die direkten Meisterschaftskonkurrenten. 

Wie schon am Vortag, war die Anfangsphase erneut von engen Zweikämpfen und wechselhaften Bedingungen geprägt. Auf der feuchten Strecke erwischte Boguslavskiy einen guten Start, wurde aber nach wenigen Minuten folgenschwer von einem Konkurrenten getroffen. Ein Aufhängungsschaden zwang das AKKODIS ASP Team zur Aufgabe des Rennens. Dadurch wurde die #88 frühzeitig aus dem Titelkampf geworfen. Mit insgesamt vier Saisonsiegen in zehn Sprint-Rennen sicherten sich das AKKODIS ASP Team, Timur Boguslavskiy und Raffaele Marciello die Vizemeisterschaft in der Fahrer- und Teamwertung. 

Silver Cup: Jordan Love und Haupt Racing Team krönen sich mit zwei Klassensiegen zum Champion 
Auch im Silver Cup fiel an diesem Wochenende die Entscheidung in der Fahrer- und Teammeisterschaft. Das Haupt Racing Team und Jordan Love nahmen das Finale mit je einem Punkt Rückstand in ihrem Klassement in Angriff. Durch eine grandiose Aufholjagd im Samstagsrennen machten Love und sein Teamkollege Frank Bird mit der #77 insgesamt zehn Positionen gut. Am Ende fuhren sie den Silver-Klassensieg ein, wodurch HRT vor dem finalen Wertungslauf die Führung übernahm. Die #90 von Madpanda Motorsport fuhr als Dritter im Silver Cup ebenfalls ein Klassenpodium ein. 

Frank Bird legte im Qualifying am Sonntag den wichtigen Grundstein für die Meisterschaft. Mit dem Mercedes-AMG GT3 #77 erreichte er die dritte Startposition und damit die Pole Position der Silver-Kategorie. Im Rennen wusste der Brite mit den schwierigen Bedingungen gut umzugehen und hielt mit der #77 die Klassenführung, bevor er zur Rennhalbzeit an Jordan Love übergab. Der Australier verteidigte im Anschluss souverän den ersten Klassenplatz und gewann als Gesamtsechster den Silver Cup. Damit sicherten sich das Haupt Racing Team und Jordan Love die Meisterschaft in der Fahrer- und Teamwertung ihrer Kategorie. Madpanda Motorsport um Ezequiel Perez Companc (ARG) und Jesse Salmenautio (FIN) holte mit Platz zwei ein weiteres Klassenpodium an diesem Wochenende und schloss die Meisterschaft auf dem dritten Platz im Silver Cup ab.

Mercedes-AMG gewinnt vorzeitig die übergreifende Herstellerwertung
Mit dem Zieleinlauf in Zandvoort ging eine weitere ereignisreiche Saison der Fanatec GT World Challenge Europe zu Ende. Auch die GT World Challenge Asia und die GT World Challenge America befinden sich bereits in der Winterpause. Einzig in der GT World Challenge Australia stehen noch Wertungsläufe aus: Die letzten beiden Saisonrennen werden am 25. und 26. November auf dem Adelaide Park Circuit ausgetragen. Der interkontinentale Herstellertitel ist Mercedes-AMG bei rund 4.000 Punkten Vorsprung aber bereits jetzt nicht mehr zu nehmen. Dieser Erfolg ist zurückzuführen auf die bemerkenswerte Konstanz, die die Mercedes-AMG Customer Racing Teams in den vier zusammenhängenden Rennserien unter Beweis stellen. Nicht zuletzt deshalb gingen seit der Einführung dieser übergreifenden Wertung 2019 alle fünf Herstellermeisterschaften nach Affalterbach.

>> Ergebnisse GT World Challenge Europe Sprint Cup

„Insgesamt ein grandioses Wochenende für uns. Mit dem ersten Gesamtsieg für Mercedes-AMG beim Motul Petit Le Mans wurden unsere Erwartungen sogar noch übertroffen. Dazu kommen der Fahrer-, Team- und Herstellertitel sowohl in der GTD als auch in der GTD Pro im Michelin Endurance Cup. Damit können wir sehr, sehr zufrieden sein. Wir bedanken uns bei WeatherTech Racing, Winward Racing und Team Korthoff/Preston Motorsports, die diesen Erfolg möglich gemacht und eine fantastische Saison abgeliefert haben. Beim GT World Challenge Europe Sprint Cup hatten wir leider nicht das Glück. Auch wenn es mit der Meisterschaft nicht geklappt hat, können Timur, Raffaele und das AKKODIS ASP Team zufrieden mit dieser Saison sein. Die Titel im Gesamtklassement und im Endurance Cup haben sie ja bereits gewonnen. Jetzt freuen wir uns auf ein paar ruhigere Wochen.”
Stefan Wendl, Leiter Mercedes-AMG Customer Racing

„Ich bin superstolz auf Mercedes-AMG. Das Motul Petit Le Mans ist ein Rennen, das man unbedingt gewinnen möchte. Hier heute den Sieg zu holen, macht mich einfach super happy. Vielen Dank an die MacNeil-Familie, die das ganze Jahr hart gearbeitet hat, um dieses Programm auf die Beine zu stellen. Ich hatte viel Spaß mit meinen Teamkollegen, und wenn man viel Spaß hat, dann springen auch ein paar gute Erfolge heraus.”
Jules Gounon, WeatherTech Racing #79

„Das ist ein großartiges Ergebnis für das gesamte WeatherTech Racing Team. Wir hatten eine schwierige Phase in der Mitte der Saison, aber heute hatten wir ein großartiges Auto. Das hat es mir erleichtert, in meinem letzten Stint den Sieg nach Hause zu fahren. Es war großartig, den Michelin Endurance Cup, die Rolex 24 in Daytona und die beiden Sprintrennen zu gewinnen. Dann heute mit einem großen Sieg abzuschließen, ist unglaublich. Danke an David und Cooper MacNeil für ihre Unterstützung während des ganzen Jahres und an das WeatherTech Racing Team.”
Daniel Juncadella, WeatherTech Racing #79

„Es war ein gutes Rennen und unser Mercedes-AMG GT3 fühlte sich auch perfekt an. Vor allem in der Nacht lief das Fahrzeug richtig gut. Wir waren die meiste Zeit in den Top 3, aber am Ende mussten wir das Rennen in Sachen Strategie zugunsten der Meisterschaft opfern. Alle vier Stunden wurden Punkte vergeben, und viele Fahrer kamen nach acht Stunden an die Box. Wir aber sind draußen geblieben, um Punkte zu sammeln. Das hat uns letztlich das Rennen gekostet, aber zur Meisterschaft verholfen.”
Mikaël Grenier, Korthoff/Preston Motorsports #32

„Es ist sehr schade, dass wir heute nicht die Möglichkeit bekommen haben, die Meisterschaft auf der Strecke auszufahren. Timur hat mit einem guten Qualifying eigentlich eine starke Ausgangslage geschaffen. Deshalb sind wir schon enttäuscht, dass das Rennen so enden musste. Trotzdem freut es mich für Mattia Drudi und Ricardo Feller, die in diesem Jahr oft die Schnellsten waren und die Meisterschaft verdient haben. Wir hatten mit den Titeln im Endurance Cup und der Gesamtwertung ebenfalls eine fantastische Saison, auf die wir sehr stolz sein können.”
Raffaele Marciello, AKKODIS ASP Team #88

„Ich bin sehr glücklich mit dieser Meisterschaft und dem gesamten Wochenende. Wir hatten in diesem Jahr einige Herausforderungen zu meistern, haben aber regelmäßig gute Resultate eingefahren und so unser Ziel erreicht. Die beiden Titel im Silver Cup sind ein großartiger Erfolg für das Team, bei dem ich mich für diese großartige Saison bedanken möchte. Es freut mich, dass Frank nach seiner Pause wieder mit mir fahren konnte. Der Titel ist ebenso sein Verdienst.”
Jordan Love, Haupt Racing Team #77